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6. Juni 2019

Mietwagen mit Notbremsassistent

Die Fahrt mit einem Mietwagen ist oft auch eine Gelegenheit neue Fahrzeugmodelle kennenzulernen. Häufig sind - zumindest in höherklassigen Leihautos - Technologien verbaut, mit denen unsere Privatautos noch nicht ausgestattet sind. Viele von diesen Komfort- oder Assistenzsystemen werden von den Fahrzeugherstellern (noch) nicht serienmäßig angeboten. Sie sind also auch nicht jedem neuen Mietwagen zu finden.

Normalerweise bekommt man bei der Anmietung eine Einweisung in den Leihwagen. Dabei werden jedoch selten wirklich alle Funktionen des Autos besprochen. Wenn dann das Fahrzeug zum Beispiel selbstständig von Fernlicht auf Abblendlicht umschaltet oder ohne Zutun von Fahrer oder Fahrerin bremst, dann kann das erstmal für Verwirrung sorgen.

Sobald man sich an die verschiedenen Assistenzsysteme gewöhnt hat und weiß wie sie funktionieren, liegen deren Vorteile in der Regel auf der Hand. Falls nicht, lassen sich die meisten dieser Funktionen auch abschalten.

Eine äußerst hilfreiche aber zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftige Unterstützung beim Fahren ist der Notbremsassistent bzw. die Notbremsfunktion.

Was ist ein Notbremsassistent?

Beim Notbremsassistenten bzw. bei der Notbremsfunktion von Autos handelt es sich um ein vorausschauendes Assistenzsystem, welches eine Kollision mit einem Hindernis vermeiden soll. Ist ein Zusammenstoß nicht mehr abzuwenden, soll zumindest die Aufprallgeschwindigkeit reduziert werden. Dadurch wird einerseits die Zahl der Unfälle gesenkt und andererseits fallen Unfallschäden weniger hoch aus.

Je nach System warnt es bei Gefahr die Fahrer oder Fahrerinnen optisch und / oder akustisch, bremst selbstständig oder unterstützt eine Notbremsung. Im Stadtverkehr bzw. bei geringen Geschwindigkeiten reagieren die Assistenzen erst im letzten Moment. Ein versehentliches Auslösen soll so vermieden werden.

Die entsprechenden Systeme werden mittlerweile in vielen Fahrzeugen verbaut. Je nach Hersteller haben sie unterschiedliche Bezeichnungen. So heißt es bei Audi "pre sense", bei BMW "iBrake" oder auch "intelligent brake", bei Daimler "Pre-Safe-Bremse" und bei Autos aus dem Volkswagen-Konzern "Front Assist".

Der Nutzen von Notbremsassistenten wurde in mehreren Studien belegt. Versicherungen in den USA gehen davon aus, dass durch diese Systeme die Zahl der Auffahrunfälle um bis zu 40 % reduziert werden kann.

Bisher werden Notbremssysteme für PKW von den Fahrzeugherstellern noch nicht serienmäßig angeboten. Es ist unbestritten, dass sie Unfälle verhindern können bzw. Unfallschäden vermindern - insofern lohnt es sich möglicherweise, beim Neuwagenkauf den entsprechenden Aufpreis zu zahlen.

Da das Durchschnittsalter der in Deutschland zugelassenen PKW 9,3 Jahre beträgt, wird die großflächige Verbreitung von Notbremsassistenten hierzulande wohl noch eine Weile auf sich warten lassen.

Wie funktioniert der Notbremsassistent?

Ist ein Auto mit einem Notbremsassistenten ausgestattet, dann überwachen Sensoren während der Fahrt unter Anderem die Abstände zu möglichen Hindernissen, Beschleunigung, Lenkradwinkel und Pedalstellung. Anhand der so gewonnenen Daten wird berechnet, ob eine Gefahrensituation droht. Dabei werden nicht mehr nur andere Fahrzeuge oder statische Hindernisse wie Bäume und Mauern erkannt, sondern auch Personen.

Während noch vor einigen Jahren die Notbremssysteme im Vorwärtsgang zum Tragen kamen, reagieren neuere Systeme auch auf Hindernisse, wenn das Fahrzeug rückwärts fährt.

Wird eine mögliche Gefahr erkannt, warnt das System die Fahrer und Fahrerinnen, die daraufhin bremsen werden. Das System hat berechnet, wie stark gebremst werden muss um einen Zusammenstoß zu verhindern und verstärkt die Bremswirkung entsprechend. Wird auf die Warnung des Notbremsassistenten nicht reagiert, löst er selbstständig die Bremsung aus.

Je nach verbautem System und abhängig von der Art der Sensoren gibt es Assistenzsysteme, die von den Fahrern aktiv ausgelöst werden (müssen) und solche, die selbstständig auslösen. Letztere werden autonome Notbremssysteme genannt. Hierbei wird das System ohne Zutun von Menschen ausgelöst, wenn eine Kollision droht und führt entweder eine Teilbremsung oder eine Notbremsung aus.

Neben dem Notbremssystem gibt es weitere Assistenztechnologien, die im Falle eines Unfalls die Insassen vor Verletzungen schützen sollen. In manchen Autos ist ein Insassenschutzsystem verbaut, welches unter anderem auf Schleudern des Wagens oder auf zu geringe Abstände zu anderen Autos reagiert. Das System strafft in solchen Fällen vorsorglich die Sicherheitsgurte, bringt die Sitze in eine aufrechte Position und schließt Fenster und Schiebedach.

Eine andere Möglichkeit im Ernstfall den Schaden möglichst kleinzuhalten ist eine Multikollisionsbremse. Fährt ein Auto weiter, obwohl der Airbag ausgelöst wurde, bremst das Fahrzeug selbstständig um weitere Kollisionen zu vermeiden.

Notbremsassistenten bei LKW

Für neu zugelassene LKW ab 8 Tonnen sind Notbremsassistenzen bereits seit 2015 vorgeschrieben. Grund für diese gesetzliche Vorgabe sind eine große Anzahl schwerer Unfälle, die beispielsweise durch LKW am Stauende verursacht werden. Man geht davon aus, dass die Zahl dieser Auffahrunfälle durch automatische Bremssysteme verringert werden kann bzw. dass die Unfälle weniger schwer ausfallen.

Je nach Hersteller und System werden die LKW mithilfe des Assistenzsystems abgebremst oder komplett zum Stillstand gebracht.

Seit November 2018 müssen mithilfe der in LKW verbauten Notbremsassistenten bei stehenden Hindernissen - wie zum Beispiel Fahrzeugen an einem Stauende - 20 km/h aus einer Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h abgebaut werden. Der LKW würde in diesem Fall also immer noch mit 60 km/h auf das Stauende auffahren. Experten (zum Beispiel vom ADAC) schätzen diese gesetzlichen Anforderungen als zu moderat ein, zumal die Technologien heute um einiges leistungsfähiger sind als es der Gesetzgeber verlangt.

Ein Notbremsassistent kann seine Wirkung natürlich nur dann entfalten, wenn er durch den Fahrer oder die Fahrerin nicht abgeschaltet wurde. Der ADAC schätzt nach umfangreichen Tests und nach Befragung von LKW-Fahrern ein, dass eine Deaktivierung unnötig und nicht sinnvoll sei.

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