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31. Mai 2019

Ortsteile in Berlin: Tegel

Bei Berlin Tegel denken die meisten an den etwas in die Jahre gekommenen Flughafen im Norden der Stadt. Der eine oder andere denkt möglicherweise auch an die Justizvollzuganstalt Tegel. Dabei hat der Ortsteil des berliner Bezirks Reinickendorf noch sehr viel mehr zu bieten. Immerhin handelt es sich bei Tegel mit 33,7 km² Fläche um den zweitgrößten Ortsteil Berlins (nach Köpenick).

Sehenswürdigkeiten in Tegel

Viel länger als den Flughafen Berlin Tegel gibt es das Schloss Tegel. Es wird auch Humboldt-Schloss genannt, weil die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt hier (in dem Vorgängergebäude) und auf dem benachbarten Gut Tegel viele Sommer ihrer Kindheit verbrachten. Das heutige Schloss ließ Wilhelm von Humboldt in den 1820er Jahren errichten, sein Architekt war dabei der berühmte Baumeister Karl Friedrich Schinkel. Heute wird das Schloss von den Nachfahren Wilhelm von Humboldts bewohnt. Man kann es im Rahmen von Führungen besichtigen und dabei auch das private Humboldt-Museum im Schloss besuchen.

Eine Sehenswürdigkeit ganz anderer Art ist die "Dicke Marie". Hierbei handelt es sich nicht um eine korpulente Frau, sondern um den (wahrscheinlich) ältesten Baum Berlins. Einige Forscher vermuten, dass der Baum mehr als 800 Jahre alt ist, während andere sein Alter auf 350 bis 450 Jahre schätzen. Den Namen haben Wilhelm und Alexander von Humboldt der Stieleiche verpasst, angeblich als Anspielung auf die Köchin im Schloss Tegel. Die Dicke Marie steht im Tegeler Forst und ist heute ein Naturdenkmal.

Ebenfalls sehr sehenswert ist der Tegeler See mit seinen Inseln. Nach dem Müggelsee ist er der zweitgrößte See Berlins und zusammen mit dem Tegeler Forst bildet er ein wichtiges Naherholungsgebiet für Berliner und Berlinerinnen. Der Tegeler See ist nicht der einzige See im Ortsteil. Ebenfalls in Tegel befinden sich der Große Malchsee und der Flughafensee. Während es sich beim Tegeler See um eine natürlich entstandene Ausbuchtung der Havel handelt, ist der Flughafensee eine ehemalige Kiesgrube.

Tegels Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Tegel im Jahr 1322 - damals als Kirchdorf Tygel. 1361 hatten dann die Nonnen von Spandau das Dorf gekauft, welches später dem Amt Spandau unterstand. Das Schloss Tegel entstand erst 1737. Einen eigenen Bahnhof besitzt Tegel seit 1893 - den heutigen S-Bahnhof Tegel. Ebenfalls seit Ende des 19. Jahrhunderts spielt Tegel eine wichtige Rolle als Naherholungsort. Zum Beispiel starten am damals neugebauten Tegeler Hafen viele Schiffsausflüge.

Im Zuge der Industrialisierung entstand 1922 bis 1924 Berlins erstes Hochhaus, der Borsigturm, in Tegel. In den danebenliegenden "Hallen am Borsigturm" befindet sich heute ein Einkaufszentrum.

Verkehr in Tegel

Mit Autobahn und Flughafen ist Berlin Tegel besonders gut an das nationale und internationale Verkehrsnetz angeschlossen. Vom Zentrum Berlins aus kommt man mit Bus und Bahn schnell und unkompliziert nach Tegel.

Flughafen Berlin Tegel

Die Luftfahrt ist schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts in Tegel zu Hause. Auf dem Gelände des heutigen Flughafens wurde damals das 1. Preußische Luftschiffer-Bataillon aufgestellt. 1906 wurde die erste Luftschiffhalle in Betrieb genommen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie abgerissen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände als Übungsgelände der Luftwaffe benutzt. Große Bedeutung erlangte der Flugplatz im Zusammenhand mit der Berliner Luftbrücke 1948 und 1949. Innerhalb von 90 Tagen richteten die französischen und britischen Alliierten hier einen funktionstüchtigen Flugplatz ein, um die Bevölkerung West Berlins trotz sowjetischer Blockade mit Lebensmitteln versorgen zu können.

Der erste zivile Flug erreichte den Flughafen Berlin Tegel im Jahr 1960. Ende der 60er bis Anfang der 1970er Jahre zogen dann immer mehr Charterfluggesellschaften vom völlig überlasteten Flughafen Tempelhof nach Tegel um. Zu dieser Zeit wurden auch die meisten der heute noch genutzten Flughafenanlagen gebaut. Bis zum Ende des Kalten Krieges durften die West-Berliner Flughäfen Tegel und Tempelhof nur von Fluggesellschaften aus den Ländern der westlichen Besatzungsmächte (Frankreich, Großbritannien, USA) angeflogen werden. Diese Einschränkungen endeten mit der Wiedervereinigung 1990 - erst seitdem dürfen deutsche Fluggesellschaften (und die anderer Länder) in Tegel starten und landen.

Die Planungen für einen neuen Berliner Großflughafen begannen bereits kurz nach dem Mauerfall. Sobald dieser neue Flughafen in Schönefeld eröffnet wird, soll der Flughafen Tegel für den Flugbetrieb geschlossen werden.

Noch ist der Flughafen Tegel allerdings der am stärksten frequentierte Flughafen in Berlin. Die Zahl der jährlichen Fluggäste übersteigt die ursprünglich geplanten Kapazitäten um ein Vielfaches.

Beliebt ist der Flughafen bei Reisenden vor allem wegen seiner relativ zentralen Lage und der kurzen Wege.

 

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