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13. Juni 2017

Berlins Ortsteile im Portrait: Mahlsdorf

Der Ortsteil Mahlsdorf im Osten Berlins gehört zum Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Wohl die wenigsten zugewanderten Berliner, vielleicht sogar auch einige Ur-Berliner, werden Mahlsdorf kennen. Dabei blickt der Ortsteil auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück und ist entgegen aller Vorurteile einen Besuch wert.

Kurzer Abriss der Geschichte

Die Geschichte des heutigen Mahlsdorf beginnt bereits 1345. Aus diesem Jahr stammt ein Lehnbrief, in dem der Verkauf von Mahlsdorf (damals Malterstorp) an den Ritter Otto von Kethelitz festgehalten wurde. Obwohl der Lehnbrief der erste urkundliche Nachweis vom heutigen Mahlsdorf ist, hat es den Ort wahrscheinlich schon vorher gegeben. Darauf lässt zumindest das Kirchenschiff der alten Pfarrkirche in der heutigen Hönower Straße schließen. Es wurde wahrscheinlich in den 50er Jahren des 13. Jahrhunderts errichtet.

Im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) hatte das Dorf, das zu Kriegsbeginn noch über 12 Bauern- und 14 Kossätenstellen verfügte, dann immer wieder mit verheerenden Verwüstungen zu kämpfen. Folglich gingen die Einwohnerzahlen stark zurück. Mahlsdorf soll für einige Zeit sogar völlig zerstört gewesen sein. Erst zum Ende des 17. Jahrhunderts hatte sich das Dorf mit damals zehn Bauern und vier Kossäten allmählich von den Auswirkungen des Krieges erholt.

Bis zum Einsetzen der Gründerzeit blieb Mahlsdorf dünn besiedelt. So lebten in dem Dorf nur wenige hundert Menschen. Die einsetzende Industrialisierung - feudale Strukturen wurden durch unabhängig voneinander wirtschaftenden landwirtschaftliche Betrieben abgelöst - und der Bau einer Eisenbahnstation führten schließlich dazu, dass die Einwohnerzahlen explodierten. 1920 lebten in Mahlsdorf um die 6.000 Menschen. Im gleichen Jahr erfolgte die Eingemeindung nach Berlin, damals noch als Teil des Bezirkes Lichtenbergs.

Zu DDR-Zeiten war Mahlsdorf ein eher unbedeutendes Wohn- und Siedlungsgebiet. Strukturelle Veränderungen gab es deshalb kaum. Lediglich die Produktion des Sandmännchens für das DDR-Fernsehen begann 1977 im ehemaligen Kino Lichtburg. Zwei Jahre später wurde Mahlsdorf ein Teil des neuen Stadtbezirkes Berlin-Marzahn - 1986 gehörte der Ortsteil dann zum Stadtbezirk Berlin-Hellersdorf. Seit 2001 ist Mahlsdorf ein Teil des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf.

Das Mahlsdorf von heute

Aus dem einstigen Dorf mit wenigen Bauern ist ein bevölkerungsreicher Ortsteil von Berlin geworden. Heute leben in Mahlsdorf knapp 28.000 Einwohner - mit der S-Bahn-Linie 5 ist man in nur 30 Minuten in Berlin-Mitte (Friedrichstraße). Zudem ist der Ortsteil über die Tram und Buslinien mit der Berliner Innenstadt verbunden.

Wer dieser Tage nach Mahlsdorf kommt, der wird feststellen, dass der Ortsteil immer noch den Charme eines Wohn- und Siedlungsgebietes besitzt. Hauptsächlich stehen hier nämlich Ein- und Zwei-Familienhäuser. Villen und alte Landhäuser stehen gelegentlich dazwischen.

Obwohl einige Teile von Mahlsdorf immer noch sanierungsbedürftig sind, ist vom heruntergekommenen Ost-Charme nichts zu spüren. Im Gegenteil: Mahlsdorf ist an sehr vielen Ecken wunderschön herausgeputzt. Viele Wohnhäuser, Villen oder Landhäuser wurden renoviert und haben einen neuen Anstrich bekommen. Zudem scheinen die Anwohner einen inoffiziellen Wettkampf um den schönsten Vorgarten auszutragen. Wohin das Auge reicht, blühen bunte Blumen in Beeten und Töpfen oder hoch gewachsene Bäume spenden Bewohnern im Sommer Schatten.

Was es in Mahlsdorf zu erleben gibt

So weit im Osten hat es Mahlsdorf schwer mit den Szenevierteln in Berlin Schritt zu halten. Dennoch hat der beschauliche Ortsteil für interessierte Besucher einiges zu bieten. Vor allem aus historischer Sicht gibt es das eine oder andere Highlights zu entdecken:

Nennenswerte Sehenswürdigkeiten in Mahlsdorf:

Dorfkirche Mahlsdorf (13. Jahrhundert) Gründerzeitmuseum Postmeilenstein Gemeindeschule Mahlsdorf Landhaus Lu-Emma (Hönower Straße 161) Wohnhaus mit Nebengebäuden (Golzower Straße 12) Wohnhaus und Fabrik (Erich-Baron-Weg 83–85)

Zu den historischen Sehenswürdigkeiten gesellen sich einige gastronomische Angebote:

Cafés:

Café Mahlsdorf (Hönower Str. 65) Café Seestraße (Hultschiner Damm 21)

Restaurants:

St. Hubertus (Hultschiner Damm 1 -5) Gasthof Zum Ziehbrunnen (Hultschiner Damm 236)

Wo viele Ein- und Zwei-Familienhäuser die Landschaft prägen, ist auch die Natur nicht weit. In der Tat ist die Nähe zur Natur ein Grund, warum sich viele Familien für ein Leben in Mahlsdorf entscheiden.

Die Naturhighlights in der Umgebung:

Parks/ Berge

Schlosspark Biesdorf Eichepark (samt Kletterfelsen) Biesdorfer Höhe Ahrensfelder Berge

Seen/ Gewässer

Habermannsee Butzer See Elsensee See an der Wuhle

Die großen Autovermieter sind in Mahlsdorf nicht ansässig: wer einen Mietwagen Berlin sucht, findet aber viele Angebote in der Nähe, zum Beispiel in Marzahn und Hellersdorf.

Bereits erschienen in unserer Serie über Berliner Ortsteile: Berlin Wilmersdorf – von wegen spießig.

 

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